Vorbereitungen für Tsagaan Sar
In den Wochen vor Tsagaan Sar herrscht in der Mongolei große Aufregung, denn die Familien bereiten sich auf das größte Fest des Jahres vor. Die Häuser werden akribisch geputzt und vom Staub des alten Jahres befreit, so wie der Winter den Schnee abschüttelt. Man stelle sich vor, wie die Teppiche vom Winterstaub befreit werden, die Möbel durch sorgfältiges Polieren glänzen und die Fenster funkeln, um die ersten Strahlen des weißen Mondes einzufangen.
Berge von Teigtaschen, die "Buuz", werden mit größter Sorgfalt hergestellt, jede zarte Falte ist ein Akt der Hoffnung und des Segens für die kommenden Monate. Die Regale quellen über mit dem traditionellen Gebäck, dessen goldene Oberfläche mit Zucker bestreut ist wie eine Miniatur-Schneewehe. Jede Familie stellt 1.000 bis 2.000 Stück für das Fest her. Die Luft knistert vor freudiger Spannung, jeder Stich, jeder Schwung, jede Falte ist ein Versprechen auf Erneuerung und gemeinsame Freude, wenn Tsagaan Sar endlich da ist.
Der Tag vor Tsagaan Sar
Am Vorabend von Tsagaan Sar, auch bekannt als "Bituun", tragen die Familien ihre schönsten Kleider, die geschrubbt und gekehrt werden, bis sie wie gefrorener Schnee glänzen. Der Tag beginnt mit einem wahren Feuerwerk an letzten Handgriffen - Berge von Buuz werden auf dem kochenden Wasser gedämpft, und Kinder flechten bunte Bänder zwischen den Gers. Bituun ist ein Tag der bittersüßen Vorfreude, eine Pause vor dem freudigen Wirbelwind von Tsagaan Sar, wenn das alte Jahr sanft zur Ruhe gelegt und das neue mit offenen Armen und vollen Bäuchen begrüßt wird.
Wie der Name Tsagaan Sar besagt, werden viele helle und weiße Produkte, meist Milchprodukte, zur Dekoration auf den Tisch gelegt, wie z. B. weiße Nüsse, Käse, Zuckerwürfel, Bonbons, Urum (geronnene, schaumige Sahne) und Aaruul (getrockneter Quark), um nur einige zu nennen, die als Dekoration auf den Tisch gelegt werden können.